Anbei lesen Sie meine persönliche Antwort an Herrn Josef Pühringer zu seiner gestrigen Presseaussendung „Lehen ist Abfallkübel der Stadtpolitik“ zu Ihrer Information.
Wie Sie daraus ersehen können, weiß ich erst seit Ende letzter Woche von einer geplanten Einrichtung im Salzburger Hof. Das Ergebnis meiner diesbezüglichen Recherchen der letzten Tage darf ich Ihnen in der Folge bekannt geben mit der Hoffnung, dass ein, aus meiner Sicht, sehr gutes und wünschenswertes Projekt nicht in den Wahlkampfsumpf gezogen wird und die Diskussion darüber nicht zu jenem unwürdigen Schauspiel ausartet, dass man im Zusammenhang mit solchen Projekten leider immer befürchten muss.
Geplant ist weder ein Asylheim noch eine Herberge für obdachlose Flüchtlinge, wie sie im Zusammenhang mit der jüngsten Diskussion zwischen Bürgermeister Schaden und Innenminister Strasser für die Struberkaserne thematisiert wurde.
Geplant ist viel mehr ein hervorragend betreutes Integrationshaus als Ersatz für die bestehenden Einrichtungen der Integrations- und Beratungsstellen der Diakonie im alten Diakonissenkrankenhaus Imbergstraße/Steingasse.
Diese Einrichtungen werden seit Jahren ohne Probleme und ohne Konflikte mit der direkt und unmittelbar angrenzenden Wohnbevölkerung betrieben, wie dies fast überall der Fall ist, wo solche Einrichtungen ausreichend und gut betreut werden. Dies ist auch für das Projekt im ehemaligen Salzburger Hof in der Lehnerstraße zu erwarten, auch wenn die derzeit teilweise dezentralen Wohnungen zusammengefasst werden sollen.
Das Konzept Integrationshaus INTO Salzburg, das ab Sommer 2004 bezogen werden soll, stellt sich wie folgt dar:
Das Integrationshaus wird in der ersten Ausbaustufe (2004) verfügen über:
Mittelfristig, in einer zweiten Ausbaustufe, werden drei weitere kleine KlientInnen- Wohneinheiten und zusätzliche Kurs- und Arbeitsräume geschaffen.
Zielgruppe des Integrationshauses sind politische Flüchtlinge mit Aufenthaltsstatus § 7 AsylG (positiv abgeschlossenes Asylverfahren) und deren Familienangehörige.
Der konzeptive Ausgangspunkt für alle KlientInnen- bezogenen Maßnahmen ist der ganzheitliche Ansatz: Sämtliche wesentliche Bedürfnisse der Zielgruppe, die während des Prozesses zur gesellschaftlichen Integration auftreten, werden vom und im Integrationshaus abgedeckt; Wohnen, Lernen, Beratung und Freizeitgestaltung finden Raum und Möglichkeiten direkt im Ort. Das Arbeitsfeld lässt sich dabei in folgende Teilarbeitsbereiche gliedern:
Die Arbeit mit den KlientInnen findet dabei parallel in verschiedenen Settings statt: Kursmaßnahmen, Group-Work und individuelle Einzelberatung.
Für die BewohnerInnen werden umfangreiche Kursmaßnahmen durchgeführt, die nicht nur den Spracherwerb beinhalten, sondern auch die Vermittlung von Allgemeinbildung, sozialer und interkultureller Kompetenz; Berufsorientierungskurse bereits auf den Schritt in den Arbeitsmarkt vor.
Ziel aller KlientInnen- bezogenen Maßnahmen im Integrationshaus ist die ganzheitliche Integration der KlientInnen, die ihnen eine aktive Teilnahme an der Gesellschaft in wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und rechtlicher Hinsicht ermöglicht.
Erfolgreich integrierte KlientInnen gehen einer Erwerbstätigkeit nach, die ihnen Ausbildungen und Interessen entspricht, leben in angemessenen, selbst angemieteten Wohnungen, haben stabile soziale Kontakte und die Fähigkeit, auftretende Probleme ohne Unterstützung von Hilfsorganisationen aus eigener Kraft zu bewältigen.
Zum Inhalt der Medieninformation von Herrn Pühringer, habe ich in beiliegendem Brief alles gesagt was es zu sagen gibt.
Im Übrigen hat bei einem Gespräch zwischen Vertretern der Diakonie und ÖVP GR Flatscher, Betreuungsgemeinderat für Lehen, das schon im vorigen Jahr stattgefunden hat, dieser seiner Unterstützung für das Projekt ausdrücklich zugesagt.
Schreiben Johann Padutsch an Josef Pühringer:
Sehr geehrter Herr Pühringer!
Ich habe Sie als einen Menschen kennen gelernt der in der Wahl seiner Mittel nicht gerade zimperlich ist, aber engagiert für eine Sache eintritt.
Nach Ihrer gestrigen Presseaussendung "Lehen ist der Abfallkübel der Stadtpolitiker" nehme ich alle positiven Äußerungen die ich, wem auch immer gegenüber, Ihrer Person betreffend getätigt habe zurück.
Dies aus folgenden Gründen:
Sie tun dies alles, obwohl Sie gestern auch von Lehner "Mitstreitern" informiert wurden, dass es sich um kein Asylheim handelt, sondern um ein hervorragend, betreutes Integrationshaus mit Weiterbildungs- und Sprachkursen und 23 selbstständigen Wohneinheiten für Einzelpersonen und Familien, sowie Büroräumlichkeiten und Arbeitsplätzen von Betreuungs- und Beratungseinrichtungen der Diakonie.
Zusammengefasst: Sie betreiben Menschenhatz, schüren verständliche Ängste, verbreiten falsche Anschuldigungen und Informationen und tun dies wieder besseres Wissen in bewusster Schädigungsabsicht und vorsätzlich.
Dass Sie damit auch den Stadtteil schädigen, für den Sie vorgeben einzutreten ist Ihnen entweder nicht bewusst oder wird von Ihnen in Kauf genommen.
Aus den genannten Gründen sind Sie für mich kein Ansprechpartner mehr.
Johann Padutsch